Inklusion. Schlagwort oder realistische Perspektive für die Geistigbehindertenpädagogik?
empfehlenTitel: | Inklusion. Schlagwort oder realistische Perspektive für die Geistigbehindertenpädagogik? |
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Form: | Aufsatz / Artikel |
Autor(en): | Ines Boban,Andreas Hinz |
Jahr: | 2008 |
Veröffentlicht in: | Geistige Behinderung, Jahrgang 47, Heft 3 |
Seite (von-bis): | 204-214 |
Auszug: | "Nachdem der Inklusionsbegriff auch die deutsche Debatte erreicht hat, gilt es, sich nun der Frage zuzuwenden, welche Bedeutung er im Verhältnis zur Weiterentwicklung der bisherigen Geistigbehindertenpädagogik haben kann. Angesichts bereits auch international bestehender Tendenzen zu einem inflationären, sonderpädagogischen Gebrauch des Begriffs wird Inklusion als gesellschaftliche und pädagogische Vision verstanden, die Heterogenität in all ihren Facetten wahrnimmt, wertschätzt und produktiv nutzt und dabei pädagogisch stigmatisierende Kategorisierungen vermeidet. Entsprechend braucht die inklusive Schule systemisch, nonkategorial und entspezialisiert arbeitende Unterstützungsdienste. Daher stellt sich für die bisherige Geistigbehindertenpädagogik die Herausforderung, von der Zuständigkeit für eine spezifische Klientel zu einer für spezifische Qualitäten von Situationen überzugehen. Welche dies sein könnten, gilt es zu eruieren – womit auch Aufgabe und Legitimation der bisherigen Geistigbehindertenpädagogik im Rahmen inklusiver Pädagogik beschreibbar würde. Hierbei kann der Index für Inklusion als Schulentwicklungsmaterial Hilfe und Wegweiser sein." (Quelle: Autor) |