Zur Kritik des sonderpädagogischen Paradigmas und des Behinderungsbegriffs. Rückwirkungen auf das Selbstverständnis von Sonder- und Integrationspädagogik.
empfehlenTitel: | Zur Kritik des sonderpädagogischen Paradigmas und des Behinderungsbegriffs. Rückwirkungen auf das Selbstverständnis von Sonder- und Integrationspädagogik. |
---|---|
Form: | Aufsatz / Artikel |
Autor(en): | Hans Eberwein |
Jahr: | 1995 |
Auflage: | 1 |
Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Heilpädagogik 46 |
Seite (von-bis): | 468-476 |
Auszug: | Das eigenständige Sonderschulwesen existiert seit nunmehr rund 120 Jahren. Es ist auf dem Hintergrund bestimmter ökonomischer und sozialer Verhältnisse sowie bildungs- und gesellschaftspolitischer Bedingungen entstanden. Diese strukturellen und politischen Voraussetzungen haben sich seither grundlegend gewandelt. Es ist deshalb zu fragen, ob das, was damals vielleicht richtig oder historisch unausweichlich war, heute noch Bestand haben kann. Aufgrund der veränderten gesellschaftlichen, sozioökonomischen und bildungspolitischen Voraussetzungen ist diese Frage - zumindest für Teilbereiche - zu verneinen. (...) Ich habe den Eindruck, daß die Sonderpädagogik aufgrund mangelnder Selbstreflexion und Selbstkritik die Zeichen der Zeit nicht richtig erkannt und bis heute nicht akzeptiert hat, daß ihr Wissenschaftssystem und ihre Schulkonzeption neu zu denken sowie paradigmatische Überlegungen anzustellen sind. (Quelle: Auszug aus dem Aufsatz) |