Auszug: |
Die Entwicklung von schulleistungsschwachen Schülern in Sonderklassen und in integrativen Schulmodellen, die auf eine Abschaffung der Sonderklassen für Lernbehinderte in der Schweiz abzielen, wird untersucht. Bei 196 schulleistungsschwachen Schülern, die entweder die Sonderschule oder die Regelschule mit bzw. ohne heilpädagogische Schülerhilfe besuchten, wurden die Schulleistungen und die Intelligenz mit verschiedenen Testverfahren erhoben. Darüber hinaus wurden mit dem "Fragebogen zur Erfassung von Dimensionen der Integration von Schülern" die Beziehungen zu den Mitschülern, das subjektive Befinden und die Einschätzungen der eigenen Fähigkeiten erfasst. Erste Ergebnisse anhand der Querschnittsdaten lassen die Vermutung zu, dass schulleistungsschwache Schüler sich in der Regelschule sozial und emotional nicht unwohler fühlen als in der Sonderklasse. Als Folge der eingeengten Bezugsgruppe schätzten sie in der Sonderschule die eigenen Fähigkeiten höher ein als in der Regelschule. In den Hauptfächern Mathematik und Sprache machten die schulleistungsschwachen Schüler geringere Fortschritte, wenn sie in der Sonderschule statt in der Regelschule unterrichtet wurden. Diese Ergebnisse, die in einer Längsschnittstudie bestätigt werden sollen, sprechen für eine Förderung der schulleistungsschwachen Schüler in der Regelschule. (aus PSYNDEX) |