Ressourcen und Barrieren für Inklusion an Hochschulen Eine qualitative Untersuchung zu Sichtweisen von Studierenden und Lehrenden an deutschen Hochschulen
empfehlenTitel: | Ressourcen und Barrieren für Inklusion an Hochschulen Eine qualitative Untersuchung zu Sichtweisen von Studierenden und Lehrenden an deutschen Hochschulen |
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Form: | Internetpublikation |
Autor(en): | Helen Knauf |
Jahr: | 2014 |
Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Inklusion Nr. 1-2, 2014 |
Auszug: | Der vorliegende Beitrag stellt Ergebnisse einer Untersuchung zu Einstellungen von Lehrenden und Studierenden zum Thema Inklusion an Hochschulen vor und eröffnet so Einblicke in Ressourcen und Barrieren für eine inklusive Hochschule. Grundlage der Untersuchung sind Gruppendiskussionen mit Lehrenden und Studierenden deutscher Hochschulen. Die Ergebnisse werden im Folgenden anhand der Ebenen Kultur, Struktur und Praxis (Booth et al. 2011) vorgestellt. Auf der Ebene der Kultur zeigt sich, dass eine prinzipielle Offenheit gegenüber einer weiteren Öffnung von Hochschulen besteht und sowohl Studierende als auch Lehrende Chancen in einer wachsenden Heterogenität der Studierendenschaft sehen. Deutlich wird jedoch auch, dass Inklusion oft mit der Perspektive verbunden wird, sich auch „Schwachen“ gegenüber zu öffnen und diese aus einer moralischen Motivation heraus „mitziehen“ zu müssen. Auf struktureller Ebene werfen die Diskussionsteilnehmer/innen die Frage auf, wie der Zugang zum Studium insgesamt organisiert und innerhalb des Studiums die Benotung im Sinne von Inklusion gelöst werden können. Zudem wird eine größere Flexibilität von Studienverläufen als wichtige Voraussetzung für die Öffnung für neue Studierendengruppen gesehen. Auf der Ebene der Praxis schließlich nennen die Diskutanden viele Ansatzpunkte für eine am Prinzip der Inklusion orientierte Hochschuldidaktik, wobei Individualisierung, Partizipation und Kooperation von Studierenden als zentrale Merkmale Bausteine angesehen werden. Damit verbunden ist jedoch auch die Befürchtung, dass die individuelle Belastung der Lehrenden, die heute schon als hoch empfunden wird, weiter steigen könnte. Der Beitrag schließt mit weiterführenden Fragen, deren Klärung durch Forschung einerseits aber auch im Kontext gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse andererseits für die Umsetzung von Inklusion an Hochschulen ansteht. (Quelle: Abstract) |