Partecipazione, progettazione, cento linguaggi - Der reggianische Ansatz im Elementarbereich.
empfehlenTitel: | Partecipazione, progettazione, cento linguaggi - Der reggianische Ansatz im Elementarbereich. |
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Form: | Aufsatz / Artikel |
Autor(en): | Michael Göhlich |
Jahr: | 1998 |
Auflage: | 1 |
Veröffentlicht in: | Behinderte in Familie, Schule und Gesellschaft, Heft 1 |
Seite (von-bis): | 21 - 32 |
Auszug: | Es ist so eine Sache mit Superlativen. Wissenschaftlich fragwürdig, erhalten pädagogische Innovationen häufig dadurch erst jene Aufmerksamkeit, die genaueren Nachfragen vorausgeht. Als beste Kindergärten der Welt preist Newsweek die kommunalen Kindertagesstätten von Reggio Emilia. Die Wanderausstellung mit Dokumentationen ihrer Projekte feiert auf der ganzen Welt Triumphe. Aus Spanien und Schweden ebenso wie aus Südkorea, Japan und USA reisen pädagogische Interessierte, Erzieherinnen wie Erziehungsminister, in die norditalienische Stadt. Selbst zur Legende Gewordene wie Bruner und Freire besuchen die reggianischen Kitas und zeigen sich begeistert. Von pädagogischen Einrichtungen, Fachkräften und Administrationen im Ausland werden die reggianischen PädagogInnen als BeraterInnen eingeladen, so etwa von der Kita der EU in Brüssel oder vom schwedischen Erziehungsministerium. Auf eigene Initiative unterstützen sie in einer Art Patenschaft neu konzipierte Kitas in Albanien. Am weltweiten Ruhm kommen neuerdings auch die Entscheidungsträger im Ursprungsland nicht vorbei. Im April 1996 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem italienischen Bildungsministerium und Reggio Emilia abgeschlossen, der den reggianischen PädagogInnen eine wichtige Rolle bei der Reform des italienischen Elementarbereichs einräumt. Soviele Lorbeeren faszinieren, ihre Häufigkeit könnte jedoch auf die Eigendynamik öffentlichen Lobes zurückgeführt werden. Der reggianische Ansatz erfordert deshalb neben einer gewissen konzeptionellen Offenheit dessen, der sich damit konfrontiert, und neben pädagogischem (Transfer-)Interesse erziehungswissenschaftliche Reflexion. Der folgende Text bemüht sich darum, will allerdings keine Objektivität suggerieren, bleibt subjektive Annäherung. (Quelle: Einleitung) |