ISaR Projekt

"Schulische Inklusion wird unter anderem als gemeinsamer Unterricht definiert, bei dem durch institutionelle und personelle Maßnahmen eine effektive Förderung und ein möglichst hohes Maß an sozialer Anerkennung erreicht werden soll. Wir möchten dieses Verständnis, ausgehend von konkreten inklusiven Situationen, erweitern. Anhand des Konstrukts der atypischen Situation wird am Beispiel von Lernenden mit einer Beeinträchtigung des Sehens aufgezeigt, dass es weitere und bisher kaum thematisierte Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von effektiver Förderung und sozialer Anerkennung geben kann, die im Endeffekt auf eine stärkere Benachteiligung von Lernenden mit einer Behinderung hinauslaufen könnte. Die atypische Situation steht für Situationen, in denen das Anderssein gegen den Willen der Person mit Behinderung sichtbar und handlungswirksam wird. Vor diesem Hintergrund wird anhand von zwei Ansätzen gezeigt (Qualifizierung im Einsatz von assistiver Technologie und das Konzept des Universal Design for Learning), wie sich die Zahl und die Wirkung von atypischen Situationen reduzieren lassen. Schließlich schlagen wir ein Analyseschema der atypischen Situation in fünf Handlungsschirtten für den Einsatz in der Lehre und in der Unterrichtsforschung vor."

(Zitat und Quelle: VHN - Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete)