ISaR Projekt

Die Forderung nach Standards von Inklusion ist angesichts der rapiden Erosion dieses Begriffes in der gesellschaftlichen Realität insbesodnere seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention und dem dadurch entstandenen Legitimationszwang traditioneller Strukturen und Institutionen nur zu verständlich. Auch die Geschichte der ja in den Zielen völlig gleichen Integrationsforderung zeigt, dass die Forderung nach der gemeinsamen Beschulung aller Kinder in dem Moment, in dem sie aus dem Versuchsstadium heraus in eine politisch in weiteren Kreisen anerkannte konventionellere Form überging, an vielen Stellen zu einer Forderungshülse verkam.

Andererseits bildet gerade die Forderung nach Standards von Inklusion im Grunde eine Kontradiktion gegenüber dem, was einen inklusiven Unterricht ausmacht, nämlich einen Unterricht, der zwar Lernen entlang gemeinsamer Gegenstände organisiert, hierbei aber im Sinne der Individualisierung eine Vielfalt von Zugängen ermöglicht.

Wie also mit dieser Paradoxie umgehen?
(Quelle: Einleitung)