Auszug: |
Anhand der oben dargestellten Modelle lässt sich feststellen, dass ein Frontalunterricht mit all seinen Elementen für einen integrativen/inklusiven Unterricht zu eng gefasst ist, weil wenig bis gar keine Differenzierung stattfindet. Auch ein Frontalunterricht mit erweiterten Elementen des Offenen Unterrichts ist unzureichend für einen integrativen/inklusiven Unterricht. Diese Erweiterung kann jedoch als erste Orientierung hin zum Offenen Unterricht angesehen werden. Für Riedel bedeutet ein integrativer Unterricht logischerweise Differenzierung hinsichtlich der Didaktik, Lernprozesse, Lernobjekte, Lernsituationen usw. Hinter dem Begriff der "Differenzierung" steht die Absicht, die jeweiligen persönlichen Erfahrungen der Lernenden, ihrem "Wissenstand" und ihren unterschiedlichen "Lernstilen" gerecht zu werden.[190] Um einen integrativen/inklusiven Unterricht für alle Kinder zu ermöglichen ist die Form des Offenen Unterrichts unabdingbar. Anhand der Tabelle 5 im Kapitel 1.3.3 Kriterien des Offenen Unterrichts können die Merkmale des Offenen und Frontalen Unterrichts mit den oben beschriebenen didaktischen Modellen in Beziehung gesetzt werden. Daraus lässt sich klar feststellen, dass Integration in Form von Frontalunterricht unweigerlich scheitern muss. Wie soll ein Unterrichtssystem, dass z.B. von einem Homogenitätsmodell ausgeht, die Schülerinnen isoliert und der Lerngegenstand für alle gleich ist, einen integrativen/inklusiven Unterricht für alle Kinder durchführen, wenn nach Feusers Meinung, wie oben schon erwähnt, Projekte die Basis darstellen? Mischsysteme, d.h. hauptsächlich Frontalunterricht mit mehr oder weniger offenen Elementen gemischt, können Kinder mit Lernschwierigkeiten miteinbeziehen, doch Kinder mit schweren Lernbeeinträchtigungen können allzu leicht ausgegrenzt werden. (Resumee des Autors) |